Spiel Essen: Zeigen, dass Brettspiel so viel mehr ist

Betritt man kurz vor Ende des vorletzen Messetages die oberhalb der Halle 6 gelegene Zentrale der Spiel Essen, blickt man in müde, aber gleichzeitig ziemlich entspannte Gesichter. „Ich bin glücklich“, bestätigt Spiel-Geschäftsführerin Carol Rapp meine Frage nach einer Zwischenbilanz. Gleichzeitig zeigt sie ihrem Pressesprecher Robin de Cleur mit Daumen und Zeigefinger an, dass man ganz knapp vor einem neuen Besucherrekord stehe. Sie habe soeben nachgeschaut. mehr »

Deutscher Spiele Preis: Tomáš Holek gewinnt mit Seti

Holek

Der Tscheche Tomáš Holek gewinnt mit Seti, das bei Czech Games Edition (CGE) erschienen ist, den Deutschen Spiele Preis 2025. Seti – die Kurzform von „Search for Extraterrestrial Intelligence“ – ist ein episches und ziemlich komplexes Spiel, das die Suche nach außerirdischem Leben mit beeindruckender Detailtreue thematisiert.

Seti, das vielfach und zurecht auch als „Expertenspiel des Jahres“ bezeichnet wird, hat sich gegen Endeavor, Kennerspiel des Jahres, und Bomb Busters, Spiel des Jahres, beim Fachpublikum durchgesetzt, das mittels einer Umfrage den Deutschen Spiele Preis bestimmt. Mháire Stritter, „Botschafterin“ der Spiel Essen, und Carol Rapp, die Geschäftsführerin der Spiel, überreichen die Siegertrophäe am Vortag der Spielemesse an Holek. mehr »

Meister Makatsu: Drei Fragen an Reiner Knizia

Makatsu

Bei Reiner Knizias letztem großen Kartenspielhit grinste uns vom Cover ein generationsübergreifend sympathisches Lama an. Bei seinem neusten ist es ein streng dreinblickender Makaken-Affe. Ob der Chancen hat, zu einer ähnlich ikonischen Figur zu werden? Jedenfalls ist klar, dass Meister Makatsu (erschienen bei Amigo) spielerisch betrachtet die erste überaus positive Überraschung des Jahrgangs 2026 ist. Dazu habe ich dem Autor Reiner Knizia drei Fragen gestellt.

Was war wichtiger bei der Entwicklung von Meister Makatsu: Geduld und langjährige Erfahrung als Spieleautor oder ein eher spontaner Geistesblitz?

CoverReiner Knizia: Ja, wenn es so einfach wäre. Irgendwie stehen am Beginn der Entstehung neuer Spiele natürlich immer Geistesblitze, also Ideen, wenn man als Spieleautor mit offenen Augen durch die Welt geht, und wahrnimmt, was für die Menschen heute relevant und attraktiv ist. Erfahrung hilft von Anfang an, die Ideen zu lenken, auszusortieren und die aussichtsreichsten Ideen weiterzuentwickeln. Meine simple – aber dennoch tiefe – Erkenntnis ist, dass ein innovatives Spiel am einfachsten aus einem innovativen Einstiegspunkt zu erschaffen ist. Aber ich muss auch immer wieder eingestehen, dass mich der Fluch zu vieler Ideen verfolgt. Inzwischen habe ich im Studio über hundert Schubladen, und in jeder sitzt ein Spiel in den verschiedensten Entwicklungsstadien, das entwickelt werden möchte. Stolz bin ich nicht, wenn ich wieder eine neue Schublade fülle, falls noch eine frei ist, sondern wenn ich eine Schublade erfolgreich leeren kann und da das „perfekte“ Spiel herauskommt. Was ich damit sagen möchte, ist, dass weder Geistesblitze allein, noch Geduld und Erfahrung für sich genommen ein gutes Spiel bescheren. Wenn ich die Augen schließe, an einem neuen Spiel tüftle, die Spielzüge vor mir sehe, die Spielkomponenten und Spielfunktionen komponiere, und am Ende die Augen mit der Genugtuung wieder öffne, dass ich da vielleicht ein gutes Spiel gesehen habe, dann sagt das noch wenig. Wenn ich eine neue Spielidee so immer weiterentwickle, dann spielt sich das Spiel schließlich fantastisch – in meinem Kopf wohlgemerkt. Das alles ändert sich, wenn der erste spielbare Prototyp auf den Tisch kommt. mehr »

Südpazifik: Debatte um Kolonialismus im Brettspiel

Kauri, Spielbrett

Kauri ist ein Brettspiel, das den Kolonialismus aus einem anderen Blickwinkel betrachtet als andere Spiele. Diese haben zu oft unkritisch die althergebrachte europäische Sichtweise auf das Zeitalter der so genannten „Entdeckungen“ übernommen. Ein Spiel wie Mombasa wurde deshalb auch in zwei Ausstellungen im Ruhrgebiet gezeigt, die sich mit der deutschen Kolonialgeschichte auseinandersetzen. mehr »

Der Wert eines Gesellschaftsspiels – materiell oder kulturell

Brettspielpodcast Episode 22

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Zehn Jahre Berlin Con: Goldene Tatze zum Jubiläum

Berlin Con

Statt Schwarmintelligenz gibt es drei Jurorinnen. Während sich die Leserinnen und Leser der Fairplay auf der Spiel Essen als „Scouts“ durch die Neuerscheinungen wühlen, hat Johannes „Hunter“ Jaeger für die Berlin Brettspiel Con – anlässlich ihres zehnjährigen Bestehens – eine Jury zusammengestellt: Die Brettspielcafé-Inhaberinnen Katja Eisert (Playce) und Silke Christensen (Würfel & Zucker) sowie Brettspielkritikerin Alexandra Kemmerer (Brettspielhamster) sollten die beste Berlin-Con-Neuheit ermitteln. Sie präsentierten auf der Bühne im Estrel Congress Center dann gleich sechs – statt wie eigentlich vorgesehen drei – „Finalisten“: Das unterhaltsame Plättchen-Drafting Spektakulär (erschienen bei Strohmann Games), die überraschende The-Mind-Variante Fifty (bei Iello, erscheint im Herbst bei Hutter Trade auf deutsch), plus vier Zwei-Personen-Spiele: Duell um Cardia (Hans im Glück), Lacuna (Savana, Hutter Trade), Naishi (Merle, Board Game Circus) sowie Compile (Pegasus Spiele). Letzteres gewann die „Goldene Tatze“, und Pegasus-Pressesprecher Peter Berneiser nahm die mit 1500 Euro dotierte Auszeichnung stellvertretend für den Autor Michael Yang entgegen. mehr »

30 Jahre nach Catan: Ein Japaner siegt in Berlin

Schrapers, Herz

Ein großartiges Spielejahr ist zu Ende gegangen. Der Japaner Hisashi Hayashi wurde für sein außergewöhnliches Spiel Bomb Busters prämiert. Gleichzeitig macht die Auszeichnung deutlich, welche große und längst weltumspannende Bedeutung das Gesellschaftsspiel hat – und welche Rolle dabei das vor genau 30 Jahren ausgezeichnete Siedler von Catan spielt. mehr »